Sie haben einst eine App kreiert, mit der Gäste zu wöchentlichen Frühstückstreffen ihre eigenen, einzigartigen Waffeltoppings mitbringen konnten. Wie hat diese frühe Erfahrung die Produktentwicklung bei Jane beeinflusst?
Ich habe nie versucht, diese beiden Dinge gleichzusetzen, aber natürlich geht es bei beiden letztlich um Problemlösung. Die Leute kamen jede Woche mit Schlagsahne und Erdbeeren, es gab also überhaupt keine Abwechslung. Also programmierte ich meine erste App, mit der sich alle für verschiedene Toppings eintragen konnten und so eine Vielfalt entstehen konnte.
Als ich zu Jane kam, war ich ein Neuling, was ernsthafte Softwareentwicklung anging. Diese Mentalität aus meiner ersten App-Entwicklung habe ich mir jedoch bewahrt und somit den Glauben, dass man auch ohne zwingend ein Experte zu sein, etwas Tolles erschaffen kann.
Die Mission ist ja, Helferinnen und Helfern zu helfen. Wie beeinflusst die Zusammenarbeit mit Gesundheitsfachkräften und Praxen die Gesamtstrategie von Jane?
Wir haben großes Mitgefühl mit den Praxisbetreiberinnen und Praxisbetreibern sowie dem Personal. Sie behandeln jeden Tag Patientinnen und Patienten und lernen in ihrer Freizeit, wie sie ihre kleinen Unternehmen am besten führen können. Bei Letzterem hilft ihnen Jane. Obwohl unsere Nutzer/innen aus Hunderten von Spezialgebieten kommen, versuchen wir die gemeinsamen Probleme von allen zu erkennen und zu bestimmen, wie diese behoben werden können. So können wir die tägliche Arbeit der Nutzer/innen erleichtern und sie effizienter machen. Das Feedback ist für die Entwicklung von Jane entscheidend. Unser Ziel ist es, mit unseren Kundinnen und Kunden eine sehr menschliche Beziehungsebene aufzubauen und im Gegenzug sagen sie uns, was sie brauchen.
Obwohl unsere Nutzer/innen aus Hunderten von Spezialgebieten kommen, versuchen wir die gemeinsamen Probleme von allen zu erkennen und zu bestimmen, wie diese behoben werden können. So können wir die tägliche Arbeit der Nutzer/innen erleichtern und sie effizienter machen.
Wie optimiert Jane die Dokumentation und Verarbeitung von elektronischen Patientenakten (EMR)?
Die meisten dieser EMR-Systeme haben ein sehr eng definiertes Format für medizinische Akten. Meine Mitgründerin Ali brauchte für ihre Klinik ein System mit 12 Spezialgebieten. Als wir Jane entwickelten, war es wirklich herausfordernd, eine EMR zu gestalten, die für eine Vielzahl an Praxen über verschiedene Spezialgebiete funktioniert. Deshalb haben wir ein No-Code-System entwickelt. Die Gesundheitsfachkräfte können so ihr eigenes Aktensystem entwickeln, das genau zu ihrer Behandlungsweise und ihren Patient/innen passt.
Davon ausgehend entwickelten wir eine Bibliothek, in der die Fachkräfte ihre Vorlagen miteinander über die gesamte Jane-Community hinweg austauschen können – und viele tun genau das, einfach weil sie großzügig sind. Neue Nutzer/innen können die Kategorien durchsuchen und Vorlagen in ihre Konten laden, die sie dann für ihre Praxen anpassen können. So können Jane-Nutzer/innen die Zeit stark reduzieren, die sie mit der Pflege von elektronischen Gesundheitsdaten verbringen.
Warum beschloss Jane, zunächst in kleineren Märkten aktiv zu werden?
Das war für uns ein Vorteil: Wir konnten Jane zunächst in dem etwas freundlicheren und weniger hart umkämpften Markt in Kanada entwickeln, testen und verbessern. Unsere Nutzer/innen waren sehr hilfsbereit und setzten sich für unser Produkt ein, sodass wir früher in den US-Markt eintreten konnten, als es bei Start-ups sonst üblich ist.
Unsere Nutzer/innen waren sehr hilfsbereit und setzten sich für unser Produkt ein, sodass wir früher in den US-Markt eintreten konnten, als es bei Start-ups sonst üblich ist.
Warum hat Ihr Team das neue Programm Instant Payouts von Stripe umgesetzt?
Instant Payouts ist ein perfektes Beispiel dafür, wie wir mit Jane immer versuchen, unsere Nutzer/innen bestmöglich zu unterstützen. Die Margen im Gesundheitsbereich sind sehr klein und der Kapitalfluss ist essenziell, insbesondere für unsere Kundinnen und Kunden, die immer mehr Therapeutinnen/Therapeuten und Personal unterhalten. Wenn für unsere Kundinnen und Kunden also die Zeit für Auszahlungen kommt, macht es einen großen Unterschied für einen stabilen Geldfluss, ob das nur Stunden dauert oder Tage. Instant Payouts ist ein Beispiel dafür, was das alte Modell aufgrund der Beschränkungen unseres Finanzsystems nicht bewerkstelligen konnte. Die Infrastruktur von Stripe mit Geldbewegungen in Echtzeit macht dies nun möglich.
Wie zentral ist der Bezahlprozess für das Gesamtprodukt Jane?
Nahtlose Zahlungen verbessern und vereinfachen das Benutzererlebnis bei Jane, sowohl für die Gesundheitsfachkräfte als auch für deren Kundinnen und Kunden. Die Abwicklung von Transaktionen nach einem Arztbesuch fühlt sich manchmal sehr seltsam an – man hat gerade eine sensible Behandlung oder eine Therapiesitzung hinter sich und dann soll es ans Bezahlen gehen. Mit Jane Payments ist die Karte aber ja vielleicht bereits gespeichert seitdem man den Termin vereinbart hat. Für die Patientinnen und Patienten fühlt es sich also eher an, als würde man „aus einem Uber-Auto“ aussteigen und nicht so sehr wie eine Taxifahrt. Das ist für alle besser.
Jane Payments ist auch enorm hilfreich für die weniger angenehmen Seiten, die man als Unternehmen im Gesundheitssektor erlebt, wo unsere Kundinnen und Kunden mit nicht wahrgenommenen Terminen oder mit Patieninnen und Patienten umgehen müssen, deren Krankenkasse die Kosten eigentlich übernehmen sollte, aber es dann letztlich ablehnt.
Worin sehen Sie die gemeinsame Ausrichtung von Stripe und Jane bezüglich der gemeinsamen Werte?
Was uns eint ist die Konzentration auf Einfachheit. Wir arbeiten intensiv daran, unserer Kundschaft Reibungsverluste zu ersparen und sind begeistert, dass Stripe dasselbe Ziel verfolgt. Bevor wir Stripe hatten, musste man bei Jane langwierige Mitgliedschaftsprozeduren durchlaufen. Es gab eine wochenlange Wartezeit, bevor man mit der Abwicklung beginnen konnte. Das dauert heute nur noch wenige Minuten. Die Datenerfassung erfolgt in Echtzeit und die Einschätzungen sind glasklar. Und weil die Infrastruktur Stripe ständig weiterentwickelt wird, können wir unseren Kundinnen und Kunden ständig tolle neue Funktionen bieten.
Instant Payouts ist ein Beispiel dafür, was das alte Modell aufgrund der Beschränkungen unseres Finanzsystems nicht bewerkstelligen konnte. Die Infrastruktur von Stripe mit Geldbewegungen in Echtzeit macht dies nun möglich.