Herausforderung
Als Kickstarter 2009 in New York City den Betrieb aufnahm, erschien Crowdfunding als etwas Neues, obwohl Menschen schon seit Jahrhunderten Geld zur Förderung kreativer Projekte zuschießen. Eines der bekanntesten Beispiele ist der Sockel der Freiheitsstatue, der mit kleinen Beiträgen tausender Einzelspender/innen finanziert wurde. Durch die Kombination dieses traditionellen Ansatzes mit der Reichweite des Internets hat Kickstarter jedoch schnell dazu beigetragen, Crowdfunding als wirksame Methode zur Verwirklichung kreativer Projekte zu etablieren.
Beim „Alles-oder-Nichts“-Prinzip von Kickstarter legen die Urheber/innen ein Fundraising-Ziel und eine Frist fest und werben dann bei Unterstützerinnen/Unterstützern für ihre Idee. Wenn das Projekt bis zum Ablauf der Frist genügend Zusagen erhält, belastet Kickstarter die von den Unterstützerinnen/Unterstützern gewählte Zahlungsmethode. Wenn ein Projekt sein Spendenziel nicht erreicht, erfolgt keine Abbuchung.
Mit dieser Methode wurden Projekte ins Leben gerufen, die zu bekannten Namen wurden, wie z. B. der Fahrrad-Hometrainer Peloton. Darüber hinaus ist Kickstarter auch eine wichtige Finanzierungsquelle für Tausende kleinerer, unabhängiger Nischenprojekte wie Brettspiele, Liebesromane und Chili-Saucen.
Als die Gemeinde der kreativen Anbieter/innen und Unterstützer/innen immer weiterwuchs, wollte Kickstarter seine Plattform für Menschen auf der ganzen Welt öffnen. Um diese internationale Expansion zu ermöglichen, entschied sich das Unternehmen 2014 für Stripe, um den Einzug der zugesagten Beträge und die Auszahlung an die kreativen Anbieter/innen in verschiedenen Währungen und Ländern vorzunehmen. Seit dieser ersten Integration hat sich Kickstarter kontinuierlich an neue Crowdfunding-Trends angepasst und neue Wege gefunden, seine Plattform für kreative Anbieter/innen noch leistungsfähiger zu machen. Im Zuge dieser ambitionierten Ziele musste das Unternehmen seine Zahlungstechnologie entsprechend anpassen.
Zu den aktuellen Prioritäten von Kickstarter zählt unter anderem die Sicherstellung seiner fortgesetzten Expansion durch seine Systeme, mit denen das Unternehmen schnell in neue Märkte eintreten und seine Plattform an lokale Regularien bezüglich der Identitätsüberprüfung seiner Kundschaft und der Sicherheit der Zahlungen anpassen kann. Eine weitere zentrale Herausforderung ist die Betrugsbekämpfung auf der gesamten Plattform, da jedes Kickstarter-Projekt unterschiedliche Gruppen von Unterstützerinnen/Unterstützern anspricht, die eine Vielzahl von Zahlungsmethoden in diversen Ländern nutzen. Für jede dieser Zahlungsmethoden gibt es unterschiedliche Verifizierungsmethoden für Nutzerinnen/Nutzer und Möglichkeiten, wie böswillige Akteurinnen/Akteure sie für Betrugsversuche missbrauchen können, was es schwierig macht, das Betrugsrisiko mit einem monolithischen Ansatz zu verwalten.
Gleichzeitig wollte Kickstarter das Hinzufügen neuer Zahlungsmethoden vereinfachen. Die kontinuierliche Innovation von Zahlungsmethoden und der stetige Zustrom neuer Unterstützer/innen auf der Website bedeuteten, dass das Angebot von mehr Zahlungsmöglichkeiten den Projekten helfen würde, ihre Finanzierungsziele zu erreichen – insbesondere in Märkten, in denen Kredit- und Debitkarten weniger weit verbreitet sind.
Angesichts des Erfolgs seines Crowdfunding-Modells überlegte Kickstarter zudem, welche neuen Finanzdienstleistungen es kreativen Anbieterinnen/Anbietern über die anfängliche Fundraising-Phase hinaus zur Verfügung könnte, was eine Unterstützung durch sein Zahlungssystem über die reine Abwicklung von Zusagen und die Auszahlung hinaus erfordern würde. „Unsere langfristige Vision ist die Unterstützung der vollständigen Anbieter-Journey“, erklärt Sean Leow, Chief Operating Officer von Kickstarter. „Für ein erfolgreiches Projekt ist mehr als eine 30-tägige Kickstarter-Kampagne nötig.“
Lösung
Die ursprüngliche Implementierung von Stripe Payments zur Transaktionsabwicklung und Stripe Connect zur Weiterleitung von Geldern an kreative Anbieter/innen bildete die Basis für das Wachstum und die Expansion des Unternehmens in den letzten Jahren. Kickstarter konnte sein System zur Zahlungsabwicklung an sich ändernde Marktbedingungen anpassen und gleichzeitig neue Funktionen und Stripe-Produkte hinzufügen, um kreative Anbieter/innen, Unterstützer/innen und die eigenen Wachstumspläne zu unterstützen.
Bei seinem Wechsel zu Stripe im Jahr 2014 entschied sich Kickstarter für einen Stripe-Supportplan, der sich als wichtige Ressource für die Erweiterung und Feinabstimmung der Stripe-Integration erwies. Die enge Zusammenarbeit mit einem dedizierten Supportteam hat dem Kickstarter-Entwicklungsteam dabei geholfen, einzigartige Integrationselemente auf der Plattform zu nutzen und sich im Laufe der Jahre an die Änderungen und Optimierungen der Stripe-Technologie anzupassen. Auch die Teams für Finanzen, Vertrauen und Sicherheit, Community und Recht von Kickstarter konnten sich bei Fragen zu Umsatz und Reporting, Steuern, Risiko und Compliance, Onboarding und mehr auf den Stripe-Support verlassen.
„Wir sehen das Enterprise-Account-Team von Stripe als Erweiterung unseres eigenen Teams“, sagt Jason Goss, Head of Revenue Accounting and Operations bei Kickstarter. „Es ist zum unschätzbaren Teil unserer Arbeit geworden“.
Die Einführung von Connect hat die Expansion von Kickstarter in neue Märkte vereinfacht. Das Unternehmen kann nicht nur Zahlungen aus über 195 Ländern akzeptieren, sondern durch das von Stripe gehostete Onboarding auch die KYC-Verifizierung und weitere Compliance-Anforderungen in jedem neuen Markt bewältigen.
Die Connect-Integration von Kickstarter unterstützte das Unternehmen auch bei der Umsetzung der PSD2-Richtlinie in der EU. Die neuen Vorschriften, die unter anderem eine starke Kundenauthentifizierung erfordern, stellten Kickstarter aufgrund seines einzigartigen „Off-Session“-Zahlungsmodells, bei dem die Zahlungsmethoden der Unterstützer/innen erst dann belastet werden, wenn ein Projekt sein Fundraising-Ziel erreicht, vor potenzielle Herausforderungen. In enger Zusammenarbeit mit Stripe konnte Kickstarter seine Geldflüsse neu ordnen und Stripe-APIs für die Einhaltung der EU-Bestimmungen einrichten, während es gleichzeitig sein zentrales „Alles-oder-nichts“-Prinzip für die erfolgreiche Projektfinanzierung beibehielt.
Um Betrugsfällen bei Zahlungen vorzubeugen, hat Kickstarter Stripe Radar implementiert, das mithilfe von maschinellem Lernen, trainiert mit Milliarden von Transaktionen des Stripe-Netzwerks, Daten auf sich wandelnde Betrugsmuster und potenziell riskante Transaktionen analysiert. Transaktionen, die als besonders risikoreich eingestuft gelten, werden von Radar automatisch blockiert und an das interne Vertrauens- und Sicherheitsteam von Kickstarter weitergeleitet, das diese Transaktionen dann zusammen mit Signalen aus anderen Überwachungsmaßnahmen zur Betrugsbekämpfung analysieren kann, um entweder umgehend Abhilfe zu schaffen oder seine allgemeinen Techniken zur Erkennung von Risiken wie unlautere Zusagen oder Kontoübernahmen zu verfeinern.
Im Zuge der langjährigen Zusammenarbeit mit Stripe konnte Kickstarter auch von den Stripe-Innovationen profitieren. 2023 implementierte Kickstarter die Suite zur Optimierung des Bezahlvorgangs, um die Erfahrung für Anbieter und Unterstützer zu verbessern. Kickstarter fügte der Bezahlseite für zugesagte Zahlungen das Payment Element hinzu, das mit einer eingebetteten Nutzeroberfläche ausgestattet ist, mit der Kickstarter eine Reihe von Zahlungsmethoden, einschließlich Kredit- und Debitkarten und Digital Wallets, anbieten kann. Durch die Einführung des Payment Elements konnte Kickstarter auch Link nutzen, ein Tool zur Beschleunigung des Bezahlvorgangs, das die Reibungsverluste reduziert, indem es die Zahlungsinformationen von Nutzerinnen/Nutzern speichert und diese Daten bei nachfolgenden Transaktionen automatisch ausfüllt. Und da das Payment Element eine von Stripe gehostete Komponente ist, laufen keine Zahlungsdaten über die Server von Kickstarter, was dem Unternehmen bei der PCI-DSS-Compliance hilft.
Mittlerweile unterstützt Stripe Kickstarter bei der Verwirklichung seines Ziels, kreative Anbieter/innen über die anfängliche Fundraising-Phase hinaus zu fördern. 2024 führte Kickstarter eine neue Funktion namens „Late Pledges“ ein, mit der Unterstützer/innen für Projekte spenden können, nachdem diese ihr Fundraising-Ziel schon erreicht haben. Dank der Flexibilität der Stripe-Technologie konnte das Kickstarter-Team diese neue Form der „On-Session“-Spenden neben den primären „Off-Session“-Zusagen abwickeln und sein System so anpassen, dass es sowohl die Sicherheitsanforderungen für diese Transaktionen als auch für zusätzliche Auszahlungen an Anbieter/innen, die späte Zusagen sammeln, unterstützt.
Ergebnisse
Stripe unterstützt die Expansion von Kickstarter in 25 Länder
Seit seinem Wechsel zu Stripe ist Kickstarter von 5 auf 25 Länder gewachsen – zuletzt kamen Japan, Singapur, Hongkong, Slowenien, Polen und Griechenland hinzu. Mit Connect dauert das Einrichten eines Stripe-Kontos in einer der neuen Regionen nur wenige Minuten, sobald die (juristische) Person, das Bankkonto, die physische Adresse und die erforderlichen Identitätsnachweise erfasst sind. Das von Stripe gehostete Onboarding verkürzt die Zeit bis zum Go-Live in neuen Märkten zusätzlich, indem es die Anforderungen an die Kundenverifizierung übernimmt.
Radar blockiert 9,5 Mio. $ an betrügerischen Transaktionen
Die fortgeschrittene Betrugserkennung durch Stripe und Radar hat die Fähigkeiten von Kickstarter im Bereich der Betrugsprävention deutlich verstärkt. Im letzten Jahr blockierten Stripe und Radar automatisch 9,5 Mio. $ an betrügerischen Zahlungen, die wahrscheinlich zu angefochtenen Zahlungen geführt hätten.
Die Einführung der Suite zur Optimierung des Bezahlvorgangs vereinfacht das Hinzufügen neuer Zahlungsmethoden und erhöht den durchschnittlichen Bestellwert um 22 %
Die Verwendung des Payment Elements aus der Suite zur Optimierung des Bezahlvorgangs hat Kickstarter das Hinzufügen neuer Zahlungsmethoden erleichtert, was zu einem Anstieg des durchschnittlichen Bestellvolumens um 22 % führte. Zum Beispiel hat Kickstarter in Deutschland das SEPA-Lastschriftverfahren eingeführt und prüft den Einsatz von „Off Session"-ACH-Zahlungen durch Stripe.
Auch bei den Unterstützerinnen/Unterstützern auf Kickstarter erwies sich Link unmittelbar nach seinem Start auf der Plattform als beliebt. Innerhalb von 6 Wochen nutzten schon 7,4 % der Bezahlenden Link und ließen damit Apple Pay sowohl bei der Anzahl der Transaktionen als auch beim Dollarwert der zugesagten Beträge hinter sich. Rund 70 % der Link-Transaktionen wurden von wiederkehrender Link-Kundschaft getätigt, was Kickstarter in die Lage versetzt, die zugesagten Beträge von Erstunterstützerinnen/Erstunterstützern weiter zu steigern. „Wenn neue kreative Anbieter/innen zu Kickstarter kommen, bringen sie ihre eigene Community von Freunden und Familie mit, die vielleicht nicht mit Crowdfunding vertraut sind. Wenn sie auf die Bezahlvorgangsseite kommen und keine Zahlungsmethode gespeichert haben, ist die Konversionsrate geringer“, so Goss. „Wenn neue Unterstützer/innen Link nutzen, kann das ein großes Volumen an zugesagten Geldern bedeuten.“
Die Stripe-Integration von Kickstarter erlaubt neue Dienstleistungen zur Unterstützung von kreativen Anbieterinnen/Anbietern
Aufbauend auf der Entwicklung der „Late Pledges“ plant Kickstarter weitere neue Möglichkeiten zur Unterstützung der End-to-End-Journey für kreative Anbieter/innen. So prüft das Unternehmen beispielsweise die Möglichkeit, Banking-as-a-Service-Funktionen über Stripe Treasury anzubieten, um Unternehmerinnen/Unternehmern bei den Kosten für Versand, Logistik und Ausführung für erfolgreich finanzierte Projekte zu helfen.
Als „Early Adopters“ von Stripe konnten wir miterleben, wie sich die Vision von Stripe und was es seiner Kundschaft bieten kann, im Laufe der Zeit weiterentwickelt hat. Stripe hat sich von einem Zahlungsvermittler zu einem Anbieter von Finanzdienstleistungen entwickelt, der Unternehmen bei ihrem Wachstum unterstützt.