Was hatte den größten Einfluss auf Ihren Führungsstil?

Ich habe mich bereits in jungen Jahren mit Unternehmertum beschäftigt und 2010 in der High School Jeans- und Schmuckkollektionen verkauft sowie meinen Blog VenzEdits betrieben. Bevor ich LTK gründete, habe ich in fast allen Bereichen der Modebranche gearbeitet, ob als Verkäuferin im Einzelhandel, im Großhandel in New York oder auch in der Fertigung und im Vertrieb meiner eigenen Schmuckkollektionen. Diese Erfahrungen haben mir auf einzigartige Weise vermittelt, welche Motivation und welche Sprache in dieser Branche nötig sind, sodass ich LTK einfach und klar verständlich präsentieren konnte. Genau das hat uns ganz nach vorn gebracht.

Wie haben Sie die Globalisierung der Marke LTK geschafft?

Wir sind mittlerweile auf über 6.000 Einzelhändler in 150 Ländern gewachsen und haben auf fünf Kontinenten über 600 Beschäftigte. Wir konnten unser Unternehmen so erfolgreich globalisieren, weil wir immer nur nach und nach in neue Länder vorgestoßen sind. Ich habe mich immer mit jeder Marke und den Menschen dahinter zusammengesetzt, um nachzuvollziehen, wie wir zu deren Lifestyle oder bereits bestehenden Ideen passen. Ungeachtet des jeweiligen Landes hat LTK immer eine bestimmte Subkultur mit den Kreativen geteilt. So konnten wir "langsam gehen, um schnell zu sein" und unsere anfängliche Kundengruppe in den einzelnen Regionen finden und sukzessive ausbauen.

Welchen Rat würden Sie Kreativen geben, die in die Kreativwirtschaft einsteigen möchten?

Content-Erstellung ist ein Geschäft, bei dem man einen Plan, Investitionen und Durchhaltevermögen braucht. Sobald ein Kreativer einen Plan hat, muss er oder sie festlegen, wie die Inhalte geschaffen werden sollen, einschließlich des Volumens und der Themen. Dabei muss man konkret und strategisch vorgehen. Ganz allgemein suchen Verbraucher/innen heutzutage eine leitende Hand und keinen Helden. Und das muss sich in den Inhalten widerspiegeln.

Wie sieht die aktuelle Entwicklung bei LTK aus?

Vergangenen Sommer überschritt LTK die Marke von zehn Jahren im Geschäft und die Marke von 1 Mrd. US-Dollar an Umsätzen der Kreativen. Vergangenen Herbst konnten wir 300 Mio. US-Dollar einsammeln, wir erreichten also dreifachen Einhorn-Status. Das war sowohl für das Unternehmen – die Investoren und das Team – als auch für unsere Kreativen ein echtes Highlight und eine große Bestätigung. Wir haben außerdem zügig unser Team aufgestockt und dieses Jahr fast 200 Leute eingestellt. Nachdem wir 2020 primär auf Telearbeit umgestellt hatten, konnten wir Teammitglieder aus der ganzen Welt hinzugewinnen und unsere Kompetenz erweitern, Weltklasse-Leute ins Unternehmen zu holen.

Die Plattform LTK Connect hat unsere Arbeit zusätzlich enorm erweitert. Wir konnten Tools für Kreative bereitstellen, mit denen diese ihre Unternehmen eigenständig vergrößern und wirtschaftlich erfolgreicher sein können. Mittlerweile helfen wir Marken jeder Größenordnung mit unserem Geschäftsmodell für Kreative bei ihrem Wachstum – kleine Geschäftsinhaber können so ihr Unternehmen nach eigenen Vorstellungen erweitern und haben die Freiheit, direkt an ihre Kundschaft zu liefern.

Wo liegen die Prioritäten von LTK in den kommenden Jahren?

Wir möchten das größte kommerzielle Netzwerk für Kreative werden. Wir finden, dass die Einzelhandelserfahrung besser wird, wenn sie sowohl menschlich als auch kreativ abläuft. Das inspiriert uns, die beste Einkaufsplattform für Menschen aus der ganzen Welt zu werden.

Wir möchten außerdem die größte digitale Marketingplattform von und für Kreative werden. Dabei wird mittlerweile das Influencer-Marketing als Teil der Marketing-Abteilung verstanden. Wir wollen Kreative und ihre Werke lieber ganzheitlich sehen und eine Strategie bieten, um Ergebnisse zu erzielen. Dieser Wandel wird auf unserer Plattform aber durch die Kreativen selbst vorangetrieben.

Was macht LTK Ihrer Meinung nach im Vergleich zu anderen E-Commerce-Plattformen gut?

Als Shopping-App bietet LTK ein gezieltes Shopping-Erlebnis für Verbraucher/innen. LTK personalisiert das Einkaufserlebnis mit Produkten, die im Kontext des Lebens echter Menschen präsentiert werden – ein besserer Weg zum Einkaufen mit Menschen, denen man vertraut.

LTK ermöglicht Käufer/innen die Suche und Entdeckung von Produkten und Looks ihrer favorisierten oder neu entdeckten Marken, auf sie persönlich zugeschnitten und von kreativen Anbieter/innen empfohlen.

Erklären Sie uns, was LTK Connect ist und welche Auswirkungen es auf die Unterstützung Ihres Ökosystems haben wird.

Die Förderung kreativer Unternehmer/innen – ganz gleich, ob kreative Anbieter/innen oder Marken – war eine treibende Kraft für LTK. Die LTK-Plattform für Marken aller Größen und Budgets zugänglich zu machen, gehört schon seit geraumer Zeit zu den Unternehmenszielen. Diesen Marken den Zugang zu der vertrauenswürdigen LTK-Influencer-Plattform zu ermöglichen, die bereits Tausenden von größeren Marken zum Erfolg verholfen hat, ist ein enormer Umbruch für Direct-to-Consumer-Marken, die ihr Geschäft ausbauen wollen.

Wie haben Sie Vertrauen zwischen Marken, kreativen Anbieter/innen und Kund/innen aufgebaut?

Von Beginn an war es unser Ziel, kreativen Anbieter/innen wirtschaftlichen Erfolg zu ermöglichen. Indem wir dieser Mission treu geblieben sind, haben wir Vertrauen bei kreativen Anbieter/innen, Marken und Verbraucher/innen aufgebaut. Da wir uns auf die Erzielung von Transaktionsumsätzen konzentrieren, konnten wir die Interessen unserer drei Zielgruppen perfekt aufeinander abstimmen.

Wie kann Technologie dieses Ziel beschleunigen? Wie kann sie Vertrauen schaffen?

Bei LTK ermöglicht es die Technologie unserer Plattform, digitale Inhalte mit realen Erlebnissen zu verknüpfen. Ich habe fast ein ganzes Jahrzehnt im Einzelhandel gearbeitet und wollte das, was ich für meine Kund/innen getan habe, für kreative Anbieter/innen und ihr Publikum modernisieren und digitalisieren. Auf der Markenseite haben wir das übernommen, was offline funktioniert, z. B. die Provisionen für die Verkäufer/innen in den Geschäften, und es mithilfe von Technologie für die wachsende Zahl von kreativen Anbieter/innen und Verbraucher/innen auf der ganzen Welt skaliert.

Was ist der Grund für die explosionsartige Zunahme an Creator-Content in den letzten Jahren?

Die Tools zur Content-Erstellung liegen bereits in unseren Händen. Kreative Anbieter/innen müssen nicht mehr über eine DSLR-Kamera oder High-End-Bearbeitungssoftware verfügen. Auch die Vertriebsplattformen sind exponentiell gewachsen. Als wir mit LTK angefangen hatten, gab es Blogs, Facebook und Twitter. Heute gibt es viel mehr Plattformen wie Pinterest, Instagram, Snapchat, TikTok und Clubhouse – und fast jeden Tag kommen neue hinzu.

Die Zunahme an Creator-Typen – Kunst, Unterhaltung, Lifestyle, Bildung und mehr – war auch eine offene Tür für Content, und ich bin stolz darauf, dass LTK dies verwirklichen konnte. Kreative Anbieter/innen können ihre Inhalte nun monetarisieren, sodass sie einen Anreiz haben, weniger Konsument/in und mehr Mitwirkende/r zu sein. Die Möglichkeit, Ihren Content sinnvoll zu monetarisieren, hat das Wachstum dieses Universums vorangetrieben.

Wohin wird sich die Creator Economy Ihrer Meinung nach in den nächsten Jahren entwickeln?

Um die Creator Economy zu prognostizieren, muss man letztlich beim Geld anfangen, das von zwei Seiten kommt. Die erste Seite ist, dass Verbraucher/innen online kaufen. E-Commerce verzeichnet erhebliche Wachstumsraten, was sich auch im Wachstum von LTK widerspiegelt. Der zweite treibende Faktor ist die zunehmende Verlagerung zum Direktverkauf an die Verbraucher/innen. Um dieses Wachstum zu realisieren, stellen wir mit LTK Connect unsere Tools für Marken und Budgets jeder Größe zur Verfügung. Dafür sind wir Partner von Stripe geworden.

Was ist Ihre Meinung zu „Building versus Partnering“, wenn es um eine Technologieplattform wie LTK geht?

Kosten und Opportunitätskosten sind bei LTK die zentralen Aspekte bei der Entscheidung zwischen Eigenentwicklung und Partnerschaft. Wir treffen die Entscheidung auch auf Grundlage eines Grundwerts: Effizienz für die Nutzer/innen. Wir fragen oft: „Können wir durch eine Partnerschaft schneller auf dem Markt sein?“ Wenn die Antwort „Ja“ lautet, erlaubt uns diese ganzheitliche Sichtweise festzustellen, wer über die beste Technologie verfügt und ob er ebenso wie LTK den Benutzer/innen höchste Priorität einräumt.

Wo sind Stripe und LTK Ihrer Meinung nach besonders gut aufgestellt?

Letztendlich geht es um Effizienz für die Nutzer/innen. Seit jeher haben wir es uns zur Aufgabe gemacht, kreativen Anbieter/innen die Möglichkeit zu geben, wirtschaftlich so erfolgreich wie möglich zu sein. Dazu gehört auch, dass wir dafür sorgen, dass sie effizient und pünktlich bezahlt werden. Mit Stripe sind diese Werte hinsichtlich Effizienz und wirtschaftlichem Erfolg eng miteinander verzahnt. Wir haben beide den Anspruch, zu den Besten unserer Klasse zu gehören. Das ist ein wichtiger Grund, warum wir uns für Stripe entschieden haben, zusätzlich zur Tatsache, dass Stripe stets die Bedürfnisse der Nutzer/innen berücksichtigt.

Wie hat Stripe LTK bei der Unterstützung seiner wichtigsten Ziele geholfen?

LTK hat es sich zur Aufgabe gemacht, kreative Anbieter/innen wirtschaftlich so erfolgreich wie möglich zu machen. Je schneller sie für ihre Arbeit bezahlt werden, desto schneller können sie wieder in ihr Unternehmen investieren. Mit LTK Connect, das auf der Infrastruktur von Stripe basiert, können Marken schnell und einfach investieren, was mehr Möglichkeiten für das gesamte Einzelhandels-Ökosystem eröffnet. Außerdem hilft Stripe kreativen Anbieter/innen auf der LTK-Plattform, schneller Zahlungen zu akzeptieren, was für die Aufrechterhaltung ihrer wirtschaftlichen Stabilität entscheidend ist. In beiden Beispielen hilft Stripe sowohl LTK als auch der gesamten Creator Economy zum Erfolg.

Wie können Stripe und LTK ihre Zusammenarbeit im Interesse von kreativen Anbieter/innen fortsetzen?

LTK wird auch in Zukunft auf Technologien setzen, die unseren Marken und kreative Anbieter/innen den Weg ebnen, ihr Geschäft leichter als zuvor aufzubauen. Stripe bietet uns in diesem Bereich viele Möglichkeiten. Beispielsweise hat uns die Infrastruktur von Stripe bei der Entwicklung von LTK Connect geholfen. Wir freuen uns auf die Fortsetzung unserer Zusammenarbeit, vor allem, weil immer mehr kreative Anbieter/innen auf der ganzen Welt zu LTK kommen.