Sie haben Omnyfy 2017 gegründet. Was war Ihre Motivation?
In den Boomjahren des Online-Handels, als Firmen wie Taobao, Tmall und Tencent gerade erst anfingen, lebte und arbeitete ich in Schanghai. Ich erkannte die Chancen und Skalenvorteile, die Marktplätze für den Online-Handel bedeuteten und wollte sie zu einer Plattform bündeln, damit sich Unternehmen ihre eigenen Marktplätze einrichten können.
Omnyfy baute ich auf einem Marktplatzkonzept auf, das ich 2017 gemeinsam mit der australischen Post entwickelt hatte. Dieses ist bis heute im Einsatz und vereinfacht das Beschaffungswesen der dortigen Postfilialen. Der Ansatz, sowohl Privatpersonen als auch Unternehmen Käufe bei unterschiedlichen Anbietern in ein und derselben Transaktion zu ermöglichen, bildet das Herzstück von Omnyfy. Damals steckte das Geschäft mit Online-Marktplätzen noch in den Kinderschuhen und die meisten Plattformen waren sehr jung und simpel aufgebaut. Wir schufen dann aber eine, die auch komplexe Transaktionen unterstützt, sich an individuelle Kundenbedürfnisse anpassen lässt und besonders schnell auf den Markt gebracht werden kann.
Wer sind Ihre Kundinnen und Kunden?
Unser Kundenstamm ist in den letzten fünf Jahren deutlich gewachsen. Unser erster Kunde, die australische Post, nutzt unsere Plattform bis heute für alles, was mit Marktplätzen zu tun hat. Unsere Kundinnen und Kunden sitzen in 13 Ländern, sind in 15 verschiedenen Branchen wie Mode, Gesundheit und Wellness aktiv und kooperieren mit uns bei Marktplätzen sowohl für Privatkundinnen und -kunden als auch für Firmenkunden.
Zu unserer Kundschaft zählen Fortune-500-Unternehmen und Großkonzerne, die sich gerade erst dem Multivendor-Geschäft zuwenden, um ihr Geschäftsmodell zu ergänzen. Es sind aber auch kleine und mittlere Unternehmen darunter, die beispielsweise ihr Drittanbietergeschäft ausbauen wollen.
Zudem arbeiten wir auch mit Unternehmen zusammen, die Online-Marktplätze für bestimmte Produktsegmente wie Haushaltsartikel, Bekleidung, Software, Wein und Spirituosen, Craftbeer oder Vintage- und Designermode aufbauen wollen. Der Fantasie sind also so gut wie keine Grenzen gesetzt.
Wir wollen mehr anbieten als nur die technischen Grundlagen für Onlinemarktplätze. Vielmehr wollen wir mit Omnyfy den größten Verkäuferpool der Welt aufbauen und zugänglich machen. So werden wir Onboarding und Skalierung für Marktplätze von Grund auf verändern und vereinfachen.
Was sind die größten Herausforderungen beim Aufbau von Online-Marktplätzen? Und wie genau begegnen Sie diesen?
Wer einen Marktplatz aufbauen will, bekommt es mit einigen Herausforderungen zu tun. Die größte besteht darin, genügend Verkaufsunternehmen von sich zu überzeugen, wobei vor allem auf ein unkompliziertes Onboarding zu achten ist. Der nächsten Schritt ist, die eigentliche Verkaufstätigkeit zu ermöglichen und die generierten Bestellungen auch abzuwickeln. Dabei muss man beispielsweise Bestellungen bearbeiten, die mehrere Anbieter betreffen, sich um Ausführung und Retouren kümmern und vieles mehr. Und dann gibt es da noch das Thema Zahlungen: Wie genau will man Kundenzahlungen annehmen und es den Marktplätzen möglichst einfach machen, diese an die beteiligten Händler weiterzureichen, ohne dass die finanzielle Belastung zu groß wird?
Unser Händler-Onboarding ist stark optimiert und kann individuell angepasst werden. So ermöglichen wir es Marktplätzen beispielsweise, zusätzliche Angaben von interessierten Anbietern anzufordern, um die Erfüllung der jeweiligen Zulassungskriterien überprüfen zu können. Anschließend müssen natürlich auch entsprechende Freigaben veranlasst und nachgeschaltete Abläufe eingeleitet werden. Eine weitere Herausforderung besteht darin, die Produktverzeichnisse in die jeweiligen Marktplätze aufzunehmen. Unser eigens entwickeltes Omnyfy Fuse macht es möglich, Händlerkataloge direkt von den jeweiligen Online-Shops aus einzubinden. Zudem arbeiten wir mit acht der zehn beliebtesten E-Commerce-Plattformen zusammen und schließen ständig neue Kooperationsvereinbarungen. So können unsere Kundinnen und Kunden schnell neue Händler in ihre Marktplätze aufnehmen. Außerdem können die Verkaufsunternehmen eingehende Bestellungen mit Fuse direkt in ihrer E-Commerce-Plattform entgegennehmen und die Versanddaten nach der Bearbeitung selbst abschicken. Das macht es besonders einfach, schnell eine große Zahl an Verkäufern aufzunehmen.
Außerdem arbeiten wir derzeit an neuen Onboarding- und Verkaufsfunktionen für Händler, die Omnyfy nutzen. So können auch etablierte Online-Händler andere Verkäufer in ihre Plattform aufnehmen.
Welche Rolle spielt die Zahlungslösung?
Marktplatzzahlungen sind relativ kompliziert, da man Kundenzahlungen annehmen, Provisionen abziehen und den resultierenden Betrag dann wiederum auszahlen muss. Als wir anfingen, haben wir uns etliche Anbieter angesehen. Aber Stripe war der einzige, der all unsere Anforderungen erfüllte.
Inzwischen haben wir Stripe-Zahlungen in unsere Plattform eingebunden und können Gelder ohne jeglichen analogen Vorgang direkt an die jeweiligen Verkaufsunternehmen weiterreichen. Außerdem gibt es ein optimiertes Verfahren für die Legitimitätsprüfung von Kundinnen und Kunden (KYC) und Unternehmen (KYB), die mit Blick auf Governance und Geldwäschebekämpfung extrem wichtig ist. Mit Stripe erfüllen wir sämtliche Zahlungsstandards und können alle Vorteile an die Marktplatzbetreiber weitergeben. Bei Omnyfy bekommt man also alles, was man braucht.
Nicht zuletzt versetzt uns Stripe in die Lage, auch komplexe Zahlungen im Firmenkundengeschäft zu unterstützen, etwa unter Berücksichtigung bestimmter Verkaufsbedingungen oder mit unternehmensweiten Abrechnungen und Auftragsfreigaben, wie sie im Großkundengeschäft üblich sind.
Wenn man sich ansieht, was man in Sachen Zahlungen und Auszahlungen bei Marktplätzen alles braucht, wissen wir uns bei Stripe in guten Händen.
Welche Rolle spielt Ihre Zahlungslösung bei der Expansion im Ausland?
Stripe versetzt uns als globale Zahlungslösung in die Lage, in all unseren Tätigkeitsländern wie Thailand, Europa, den USA, Neuseeland, Australien, Hongkong, Singapur und Nahost Online-Marktplätze anzubieten. Wir sind in 13 Ländern aktiv – und überall nutzen wir Stripe. Ein weiterer Vorteil von Stripe sind die lokalen Zahlungsmethoden in Ländern wie Thailand, wo man beispielsweise auch mit dem dort sehr beliebten PromptPay bezahlen kann. Ohne sie wäre unser Kundenstamm deutlich überschaubarer.
Welche Trends beobachten Sie bei Online-Marktplätzen aktuell? Und wie gut sind Sie aufgestellt, um sie zu nutzen?
Marktplätze und Streckengeschäft sind die beiden am schnellsten wachsenden Segmente im globalen Online-Handel. Im Streckengeschäft (Dropshipping) sehen wir ein gigantisches Wachstumspotenzial, da es Technologien wie unsere voraussetzt – und zwar nicht nur bei den großen Online-Händlern, sondern auch bei einzelnen Marken und Wiederverkäufern. Den zweiten Wachstumspfeiler bildet das Firmenkundengeschäft, das sich ebenfalls zunehmend auf Marktplätze verlagert. Und wir beobachten, dass sich große Online-Händler, weltweit tätige Vertriebsunternehmen und Großhändler ebenfalls in Richtung Multivendor- und Marktplatzgeschäft bewegen. So wollen sie ihre Reichweite vergrößern und Zusatzverkäufe an Bestandskunden generieren, ohne selbst Waren vorhalten zu müssen. Wir sind dabei nicht nur für Verbrauchermarktplätze, sondern auch für das deutlich komplexere Firmenkundengeschäft sehr gut aufgestellt. Dort geht es um Dinge wie Projekteinkauf, PunchOut-Unterstützung, Einkaufsbedingungen, organisationsübergreifende Beschaffungslösungen und den Einkauf durch verschiedene Betriebsgesellschaften.
Außerdem beobachten wir, wie sich die Marktplätze verändern. Wir arbeiten beispielsweise mit einem Unternehmen zusammen, das einen Marktplatz für das Gesundheitswesen mit besonderem Schwerpunkt Geriatrie anbietet. Dort wird gerade eine Lösung für Sammelbestellungen in diesem besonders stark fragmentierten Markt entwickelt. All diese neuen Ansätze haben allerdings eines gemeinsam: den hohen Stellenwert, den Zahlungen und Treasury einnehmen. Und je stärker die Online-Marktplätze wachsen, desto wichtiger werden auch optimierte Beschaffungsprozesse und verlässliche Zahlungen und Steuerberechnungen. Genau darauf kommt es bei unserer Zusammenarbeit mit Stripe an. Denn so können wir die Anbieter mit unseren Lösungen überzeugen.
Wie sehen Ihre Pläne für die Zukunft aus? Und welche Rolle wird Stripe dabei spielen?
Wir haben unseren Umsatz bislang jedes Jahr verdoppelt und haben unsere vier Wachstumssäulen sowohl im Privat- als auch im Firmenkundengeschäft auf ein solides Fundament gestellt. Online-Marktplätze sind ein wirklich spannendes Tätigkeitsfeld und wir freuen uns darauf, noch mehr Unternehmen dabei zu unterstützen, ihre Reichweite zu vergrößern. Dabei spielt Stripe für uns eine zentrale Rolle.
Onlinemarktplätze sind wirklich spannend. Deshalb freuen wir uns besonders, Unternehmen auf diesem Wege eine größere Reichweite bescheren zu können. Dabei spielt Stripe für uns eine zentrale Rolle.
So transformieren Sie Ihren Marktplatz mit Omnyfy und Stripe
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