Die finanzielle Zukunft der Nachrichtenwelt
In einer Zeit des Wandels und des Experimentierens nutzen viele weltweit führende Nachrichtenmarken Stripe, um eine größere Leserschaft zu erreichen und mehr Umsatz als zuvor zu erzielen.
Dass das Internet die Art und Weise unseres Nachrichtenkonsums verändert hat und dass Offline-Einnahmenmodelle – auf Abonnements und Werbung beruhend – davon überholt wurden, ist allgemein bekannt. Aber was als Nächstes kommt, bleibt unklar.
„Wir stehen noch am Anfang der Disruption“, sagt Ramin Beheshti, Präsident und Mitbegründer von The News Movement und früherer Manager bei The Wall Street Journal.
Um auch digital zu florieren, müssen Zeitungen ihr wirtschaftliches Fundament neu legen. Viele tun dies bereits. Mittlerweile haben sich viele der weltweit größten Nachrichtenhäuser für Stripe entschieden, um ihr Online-Geschäft zu erweitern und neue Interaktionsmöglichkeiten für Leser/innen in einem sich schnell entwickelnden Medienumfeld zu entwickeln.
„Wir brauchen neue und starke Partner. Stripe ist der beste, den wir uns vorstellen konnten“, sagt Louis Dreyfus, CEO von Le Monde.
Reibung schmerzt
In den letzten Jahrzehnten ist die US-Zeitungsauflage um die Hälfte gesunken, die Werbeeinnahmen sind um mehr als 75 % zurückgegangen, so das Pew Research Center. Die Zeitungen brauchen mehr Leser/innen und neue Wege der Wertschöpfung um sie herum. Dabei stehen ihnen hohe Akquisitionskosten und Abwanderung im Weg. Zeitungen geben viel Geld aus, um Leser/innen zu gewinnen, die sie eventuell verlieren, noch bevor sich ihre Investition bezahlt gemacht hat.
„Es gibt Probleme, neue Mitarbeiter/innen zu gewinnen und noch mehr, sie zu halten“, sagt Will Page, ehemaliger Spotify-Chefökonom und Autor des Buchs Tarzan Economics: Eight Principles for Pivoting through Disruption. „Alles, was das Onboarding und die Bindung von Mitarbeiter/innen verbessern kann, ist für Zeitungen Gold wert.“
Um die Kundenabwanderung zu verringern, setzt The Atlantic Stripe Billing ein, die Lösung zum Management wiederkehrender Einkünfte. Durch die Implementierung von Funktionen wie das Speichern von Kundenkreditkarten, das Versenden automatisierter E-Mails bei fehlgeschlagenen Zahlungen und die Verwendung intelligenter Wiederholungsversuche bei Kartenablehnungen konnte das traditionsreiche Medienhaus über 650.000 USD an Umsatz zurückgewinnen.
Diese Verbesserungen geben Aufschluss über das, was die Akquisition und Bindung von Leser/innen beeinflusst: Unkompliziertheit, der Gradmesser für die Schwierigkeiten der Leser/innen beim Abschluss eines Online-Abonnements. Im Vergleich zu beliebten Streaming-Diensten, die eine einfache Preisgestaltung und geringere Abwanderungsraten aufweisen, ist das Abonnieren (oder Kündigen) einer Zeitung meist kompliziert – Interessent/innen müssen sich durch so viele Optionen klicken, dass sie aufgeben.
„Die Nachrichtenbranche verfügt noch über etliche Zugangsbarrieren für Verbraucherzahlungen. Daher gilt es, die Reibungspunkte bei allen sich bietenden Gelegenheiten zu reduzieren“, so Jeff Jarvis von der Craig Newmark Graduate School of Journalism an der City University of New York. „Stripe kann diese Reibungspunkte minimieren.“
Der Nutzen für die Kund/innen
Immer mehr Unternehmen bieten maßgeschneiderte Zahlungs- und Abonnementoptionen für eine wachsende Zahl von Leser/innen überall auf der Welt. The Guardian meldet, dass der Umsatz mit Online-Leser/innen in dem im März 2021 endenden 12-Monats-Zeitraum um 61 % gestiegen ist. Im selben Zeitraum machte der internationale Umsatz mehr als 30 % des Gesamtumsatzes des Nachrichtenunternehmens aus. Seit der Einführung eines digitalen Abonnement-Modells mit Stripe im Jahr 2019 hat The Atlantic mehr als 800.000 Abonnent/innen hinzugewonnen – und seinen täglichen Umsatz verdreifacht.
Derzeit experimentiert die Nachrichtenbranche intensiv mit Abonnement- und Mitgliedschaftsmodellen, Abonnentenvorteilen und Zahlungsmodellen. Um die vielversprechendsten Ansätze wahrzunehmen, müssen sich erfolgreiche Publikationen schnell umorientieren.
„Die letzten 20 Jahre haben gezeigt, dass Werbung allein eben nicht ausreicht. Die Zukunft der Nachrichten hängt in erster Linie von den Ausgaben der Konsument/innen ab“, sagt Dominic Young, Gründer von Axate, einem Service, über den Leser/innen gelegentliche Zahlungen für Nachrichtenartikel vornehmen können.
Tips für Content
Auch The News Movement ist ein Start-up, das nach Möglichkeiten sucht, Nachrichten ansprechend und profitabel zu gestalten. Gegründet von William Lewis, dem ehemaligen CEO von Dow Jones und Herausgeber des Wall Street Journals, wird es von einem Führungsteam geleitet, das über jahrelange Erfahrung bei großen Medienunternehmen verfügt. Als Social-First-Medienunternehmen übernimmt es die Neugestaltung des Nachrichtenangebots für die Generation Z und veröffentlicht seine Inhalte auf Plattformen, die das junge Publikum täglich nutzt. Vor Kurzem wurde dieser Ansatz durch eine Tip-Funktion mit Stripe Payment Links ergänzt, mit dem Nutzer/innen über einen in ein TikTok- oder YouTube-Video eingebetteten Link schnell kleine Beträge für Inhalte, die ihnen gefallen, beisteuern können.
„Wir bieten Transaktionsmöglichkeiten, die nicht den Eindruck erwecken, dass man sich für des Rest seines Lebens binden müsse. Die Nahtlosigkeit ist entscheidend. Wenn einen Dollar beizusteuern so aufwendig wie das Abschließen eines Abonnements ist, wird er ausbleiben. Eines der attraktiven Dinge an Stripe ist die Einfachheit kleiner Transaktionen“, erklärt Beheshti.
Micropayments und Tips sind nur zwei Aspekte dieser Entwicklung. Jarvis geht davon aus, dass die Nachrichtenbranche, wo auch immer sie in zehn Jahren stehen wird, auf Geschäftsmodelle angewiesen ist, die nuancierter und fließender ausfallen als bisher.
„Es gibt zahlreiche Optionen für Umsatzquellen seitens unserer Leser/innen“, so Jarvis. „Wir brauchen mehrere Umsatzquellen. Und wenn die Motivation, [für Nachrichten zu bezahlen], erst einmal etabliert ist, kann Stripe zu einer Art Standardmethode werden, mit der wir es einfach machen.“
Eine wachsende Zahl an Nachrichtenorganisationen entscheidet sich für Stripe als Partner. Einige setzen jährlich mehr als 10 Millionen Dollar mit Stripe um, wovon zwei ihr durchschnittliches tägliches Zahlungsvolumen seit der Einführung zu Beginn der Pandemie fast verdreifacht haben. Dazu gehören Axel Springer und das Handelsblatt in Deutschland, Le Monde in Frankreich, Nikkei in Japan und News Corp.