Herausforderung

Ausgehend vom französischen Launch-Markt wird Doctolib im Zuge seiner Expansion nach Deutschland auch hierzulande ein immer prominenterer Name. Sein Marktwert wird inzwischen auf etwa 1 Milliarde Euro beziffert. Bereits 2018 begann Doctolib als Alternative zu Terminbuchungen auch Telemedizin-Services anzubieten und setzte zur Verarbeitung von Zahlungen sowie für Auszahlungen von Beginn an auf Stripe. Mit Einsetzen der Corona-Pandemie zeichnete sich im Jahresverlauf eine neue Entwicklung ab: In Frankreich wurde rasch die rechtliche Grundlage zur Erstattung von Behandlungen via Videosprechstunde gelegt und auch in Deutschland konnte der Weg zunehmend geebnet werden. Die Nachfrage nach Telemedizin explodierte. Doctolib musste nun aus dem Stand dynamischere Auszahlungen und Onboarding-Abläufe für eine fünfstellige Zahl an Mediziner/innen nahtlos umzusetzen. Für die überwältigende Mehrheit war die Patientenberatung auf diesem Wege völliges Neuland.

Lösung

Doctolib entschied sich, diese Prozesse mit Stripe von Grund auf neu zu definieren. Während man zuvor noch rund 90 Minuten mit dem Onboarding von Ärztinnen und Ärzten verbracht hatte, gelang es an nur einem Wochenende, die zugehörigen Abläufe vollständig in ein effizientes Self-Service-Modell zu transformieren. Auszahlungen, die bislang nur ein Mal pro Monat möglich waren, konnten in Zusammenarbeit mit dem Engineering-Team von Stripe auf einen Wochenrhythmus umgestellt werden. Angesichts der nunmehr rasant fortschreitenden Entwicklung von Telemedizin als wichtige Leistungsplattform und Honorarquelle war dies ein höchst bedeutsamer Faktor.

Ergebnisse

Stripe erarbeitete mit Doctolib eine enorm skalierbare Infrastruktur zur Zahlungsverarbeitung. So konnten über sie alleine im März 2020 1 Million Patientenberatungen via Telemedizin end-to-end durchgeführt werden – im Gesamtjahr 2019 waren es lediglich 150.000. Parallel gelang es im selben Monat, 30.000 Mediziner/innen zu einem nahtlosen Start auf der Plattform zu verhelfen. Videoberatungen stiegen dabei sprunghaft von 1.000 Sitzungen am Tag auf rund 100.000. Guillaume Pech, Head of Product bei Doctolib, zeigt sich im Rückblick entsprechend erfreut: „Wir mussten in kürzester Zeit Enormes leisten, und Stripe war zur Stelle: reaktionsschnell, mit hervorragend konzipierten APIs, umfangreicher und klarer Dokumentation. So waren wir viel agiler, konnten hunderte Entwicklerstunden sparen und neue Projekte rasch lancieren.“

Die Zukunft der Telemedizin

Die COVID-19-Pandemie führte zu enormen Veränderungen in der Gesundheitsversorgung und einer schnellen Übernahme von Technologien durch medizinisches Personal sowie durch Patientinnen und Patienten, und das unabhängig vom Alter. So gingen nahezu 30 % aller Doctolib-Terminbuchungen von Patientinnen und Patienten im Alter von 55 Jahren aufwärts aus. Generell ist davon auszugehen, dass die Telemedizin auch in Zukunft immer größeren Zuspruch erfahren wird. Doctolib geht davon aus, dass die Zahl der Videokonsultationen in den kommenden Monaten fünfmal höher sein wird als vor der Pandemie.