Open Government Products über die Lösung der größten Herausforderungen des öffentlichen Sektors in Singapur durch Technologie

Open Government Products, ein Team, das zur Government Technology Agency of Singapore, kurz GovTech, gehört, hat sich zum Ziel gesetzt, das Land mithilfe von Technologie effizienter werden zu lassen. Mit über 3.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern kümmert sich die Agentur um Technologie in 60 % der Regierungsbehörden Singapurs.

Wir sprachen mit Hongyi Li, Director of Open Government Products bei GovTech, über die Förderung von Innovationen unter den Open-Government-Product-Teams, die Ausweitung von Technologie auf den öffentlichen Sektor und die Partnerschaft mit Stripe.

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Wie sind Sie zu GovTech gekommen und was hat Sie zur Gründung des Open Government Products Teams motiviert?

Vor rund zehn Jahren bin ich von Google zur Regierung von Singapur gewechselt. Vor fast fünf Jahren habe ich das GovTech-Team Open Government Products gegründet, das mit einer internen Gruppe von Entwicklerinnen/Entwicklern, Designerinnen/Designern und Produktmanagerinnen/Produktmanagern Open-Source-Technologie für die Aufgaben des öffentlichen Sektors in Singapur entwickelt hat. Aufgrund meiner Erfahrungen bei Google war mir klar, dass es viele Probleme gab, die Tech-Unternehmen in den Bereichen Verkehr, Finanzen, Bildung und Gesundheitswesen lösten. Die Verwaltung war jedoch nicht darauf eingestellt, diese Innovationen anzunehmen. Hinzu kommt, dass viele der klügsten Köpfe lieber in privaten Tech-Unternehmen als für die Regierung arbeiten wollen.

Ich wollte die Technologie und die Effizienz des privaten Sektors in die Regierung bringen, was mich zu GovTech führte. Mein Ziel ist die Entwicklung qualitativ hochwertiger Produkte sowie die Förderung und Demonstration alternativer Modelle für die Verbindung von Regierung und Technologie.

Was sind die Unterschiede zwischen der Arbeit im öffentlichen und im privaten Sektor?

Der Privatsektor verfügt normalerweise über umfangreiche Ressourcen, von Forschungsteams bis hin zu Datenwissenschaftlerinnen und Datenwissenschaftlern. Außerdem gibt es starke Konkurrenten, was Unternehmen dazu veranlasst, Intelligenz und Raffinesse in ihr operatives Geschäft einzubringen. Private Unternehmen haben ein klareres, genaueres Verständnis ihrer Zielgruppe, das sie zur Optimierung ihrer Produkte und Dienstleistungen nutzen können.

Im öffentlichen Sektor ist die Regierung mit der Regulierung einer großen, heterogenen Zielgruppe betraut und sorgt dafür, dass alles im Einklang mit den Gesetzen funktioniert. Da die Herausforderungen oft dezentralisiert sind, von Impfungen über Parkplätze bis hin zur Infrastruktur, sind die Teams der Regierung anders strukturiert. Dies kann sich zuweilen langsam anfühlen – zum Beispiel, wenn man im Rahmen von Beschaffungsprozessen drei Monate braucht, um neue Arbeitsmittel zu bekommen. Die Regierung verfügt jedoch über den Hebel und die Macht, große Probleme zu lösen, die Millionen von Menschen betreffen. Und die Ergebnisse dieser Arbeit wirken sich in einem exponentiell größeren Maßstab aus.

Wie gewinnen und binden Sie Talente?

Einer der größten Fehler in der Regierung ist die Annahme, dass talentierte Leute grundsätzlich bei ihr arbeiten wollen. Die Rekrutierung ist jedoch ein Vollkontaktsport, der Netzwerke und Events erfordert, um die Wahrnehmung zu erhöhen. Bei der Personalauswahl sind wir bestrebt, unsere Bedürfnisse und Kriterien klar und deutlich zu kommunizieren, anstatt Talente um ihrer selbst willen einzustellen. Mit diesem Verständnis kann man die richtigen Kandidatinnen und Kandidaten für die jeweiligen Anforderungen finden.

Wo sehen Sie den größten Beitrag Ihres Teams?

Für unseren Beitrag spielen zwei Strategien eine herausragende Rolle. Erstens: Um gute Produkte zu entwickeln, suchen wir nach Schwachstellen und Möglichkeiten in der bürokratischen Struktur. Die größte Herausforderung ist nicht die Technologie selbst, sondern die Einigung darüber, wo diese Technologie operativ eingesetzt werden soll.

Unsere zweite Strategie konzentriert sich auf die Lösung von Problemen, mit denen wir alle auf kleinerer Ebene konfrontiert sind. Diese Lösungen können schließlich wachsen, um Lücken an anderer Stelle zu schließen. Beispielsweise haben wir mit Stripe zusammengearbeitet, um die Digitalisierung von Parkplätzen zu optimieren, wodurch wir digitale Beschwerdeformulare für Busse in unserem Netzwerk erstellen und testen konnten. Anschließend haben wir diese Formulare auf Schulen und Energiespar-Tools für Wohngebiete ausgeweitet. Wir haben festgestellt, dass unser größter Beitrag nicht darin besteht, die größten gesellschaftlichen Probleme zu lösen, sondern darin, Technologie für alle gut zu gestalten.

Was sind die größten Herausforderungen, die Sie in Singapur in Sachen Technologie zu lösen haben?

Eine große Herausforderung ist die Bekämpfung von Betrug, sei es durch Nachrichten oder Anrufe, sowohl auf der Ebene der Verbraucher/innen als auch auf der Infrastrukturebene. Wir arbeiten an der Eindämmung dieses Problems, aber die Herausforderung bleibt bestehen. Wir arbeiten auch an einer vereinfachten Logistik, die mit der Allokation von Geldern durch die Regierung Singapurs an die Bürger/innen verbunden ist. Wir wollen, dass Subventionen für alle nahtlos verteilt werden.

Das Gesundheitswesen bildet einen weiteren Schwerpunkt. Ein Beispiel dafür ist die Ausweitung unserer Bemühungen, auf den Erfahrungen mit der Verfügbarkeit des COVID-19-Impfstoffs aufzubauen. Wir möchten, dass die gleiche Technologie, die der Online-Buchung von Impfterminen dient, auch für die Buchung von Arztterminen genutzt werden kann.

Wie motivieren Sie Ihr Team zu Innovationen?

Man kann Innovationen nicht anordnen – man muss den Raum schaffen, um mit Innovationen zu experimentieren.

Als Führungskraft verplane ich nur zwei Drittel der Zeit meines Teams und überlasse ihm den Rest als Freiraum, um herauszufinden, was am wirkungsvollsten und innovativsten ist. Dies ermöglicht es meinem Team, kreativ zu sein und Möglichkeiten zu finden, die es sonst vielleicht nicht gefunden hätte. Alle sechs Monate schauen wir uns dann an, was gut funktioniert hat und wo wir uns verbessern können.

Wie sieht die Zusammenarbeit zwischen GovTech und Stripe aus?

Wir haben erkannt, dass die beste Software praxiserprobt ist und sich sofort nahtlos integrieren lässt. Wir haben bei einer Vielzahl unserer GovTech-Projekte mit Stripe zusammengearbeitet, um die digitalen Erfahrungen für die Bürger/innen zu verbessern und zu vereinfachen. Die Verwendung von Stripe Checkout hat es uns beispielsweise ermöglicht, Dienste schnell und zuverlässig einzuführen, ohne dass ein ganzes Entwicklungsteam alles von Grund auf neu erarbeiten musste. Dank der Zusammenarbeit konnten wir schnell handeln und gleichzeitig sensiblen Daten die nötige Sorgfalt zukommen lassen.

Wohin soll sich Ihre Partnerschaft mit Stripe künftig entwickeln?

Wir nutzen Stripe, weil es uns Zeit spart, was für mich das Wichtigste ist. Wir müssen uns nicht darum kümmern, wie wir verschiedene Kreditkarten akzeptieren. Stattdessen können wir uns auf die Lösung der größten Probleme unserer Bürger/innen konzentrieren und darauf vertrauen, dass Stripe die Lücken füllt. So können wir unsere Arbeit schneller und besser erledigen, und zwar mit höherer Spezifität, was bei der Arbeit in der Verwaltung unglaublich hilfreich ist.

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